In das Rice-Eccles-Stadion wird die deutsche Delegation als 28. Mannschaft einmarschieren. Wer die Fahne vor den Augen von über drei Milliarden Fernsehzuschauern in aller Welt tragen darf, war auch zwei Tage vor der Zeremonie das am besten gehütete Geheimnis der deutschen Team-Führung. Fest steht lediglich, dass die am Samstag und Sonntag im Wettkampf-Einsatz befindlichen Athleten nicht an der Eröffnung teilnehmen sollen.
Zögerlich zeigte sich die NOK-Spitze bei der Festlegung des Fahnenträgers. Am Mittwoch beriet ein fünfköpfiges Gremium um Präsident Walther Tröger immer noch darüber, wer die Flagge tragen darf. Der zu den heißen Favoriten gehörende Georg Hackl hatte schon im Vorfeld aus Zeitgründen seinen Verzicht erklärt, brachte sich aber für den 24. Februar ins Gespräch. »Die Fahne raustragen, bei der Schlussfeier - das würde gehen«, sagte der dreimalige Rodel- Olympiasieger der »Süddeutschen Zeitung«.
Gelegt hat sich der Wirbel um die US-Fahne von »Ground Zero«, den Trümmern des am 11. September zerstörten World Trade Center in New York. Sie wird bei der Eröffnung von einer Ehrenwache ehemaliger Sport-Helden in das Rice-Eccles-Stadion getragen. »Dies ist die beste Lösung«, sagte IOC-Generaldirektor Francois Carrard.
Für die Eröffnung gibt es immer noch einige Karten, obwohl die Veranstalter alle olympischen Ticket-Rekorde gebrochen haben. Bis zum Dienstag waren 90 Prozent der insgesamt 1,6 Millionen Eintrittskarten abgesetzt worden. Die bisherige Höchstmarke war 1994 in Lillehammer mit 89 Prozent verkaufter Tickets erzielt worden.