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6. Februar 2002












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06.02.2002    
Metrorapid-Gutachter weisen Manipulationsvorwurf zurück

Düsseldorf (dpa) - Die Debatte um die in Nordrhein-Westfalen geplante Magnetschwebebahn Metrorapid reißt nicht ab. Die an der Machbarkeitsstudie beteiligten Gutachter haben am Mittwoch den Vorwurf zurückgewiesen, sie hätten wesentliche Zahlen schön gerechnet. »Eine Manipulation ist absolut undenkbar«, sagte Günter Scherrer vom Ingenieurbüro Spiekermann, das an der Machbarkeitsstudie beteiligt war. Das Bundesverkehrsministerium bekräftigte unterdessen, dass es keine festen Finanzierungszusagen für die Transrapidprojekte in Nordrhein-Westfalen und Bayern gebe.

Die Metrorapid-Gutachter (v.l.n.r.) Günter Scherrer, Walther Hensel und Jörg Wagner geben im Düsseldorfer Landtag eine Pressekonferenz zur Machbarkeitsstudie des Metrorapid.
 

Die »Süddeutsche Zeitung« hatte berichtet, die Gutachter hätten die Studie unmittelbar vor Abgabe beim Bundesverkehrsminister in Berlin an mehreren Stellen so korrigiert, dass ein positiveres Ergebnis herausgekommen sei. So sei beispielsweise die Zahl der Stehplätze in den Metrorapid-Wagen angehoben worden. Auf diese Weise seien zusätzlich 1,75 Millionen Fahrgäste pro Jahr errechnet worden. Auch für das bayerische Projekt seien die Wirtschaftlichkeitsrechnungen nach oben korrigiert worden.

Scherrer sagte, die unterschiedlichen Angaben in den Gutachten zum vorhandenen Platz in den Metrorapid-Wagen stammten aus unterschiedlichen Versionen der Kurzfassung der Studie. Dieser Fehler sei in der Schlussredaktion behoben worden. Für die Münchner Transrapid-Strecke zwischen Flughafen und Hauptbahnhof waren in der in Düsseldorf verbreiteten Kurzfassung jährliche Betriebskosten von 33,1 Millionen Euro (64,74 Mio Mark) zu finden, in der gleichzeitig in Berlin veröffentlichten Version wurden die Betriebskosten auf 32,5 Millionen Euro beziffert. Weggefallen ist bei der redaktionellen Bearbeitung auch ein Hinweis auf die »zu erwartenden erheblichen Umweltauswirkungen des Vorhabens«. Jetzt ist von »potenziellen Umweltauswirkungen der beiden Teilprojekte« die Rede.

Nach dem Bundesverkehrsministerium hat am Mittwoch unterdessen auch der Verkehrsexperte der Grünen, Albert Schmidt, Aussagen widersprochen, es gebe bereits Finanzierungs-Zusagen für den Bau der Magnetschwebebahn. »Ich weiß nichts von freihändigen Finanzzusagen«, sagte Schmidt im Deutschlandfunk. Nur das Parlament könne Bundesmittel zusagen - und das habe sich »mit dieser Frage noch gar nicht beschäftigt«. Nordrhein-Westfalens Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte am Dienstag erklärt, sein Land habe bereits die Zusage der Bundesregierung für einen Großteil der Fördersumme. Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) bezeichnete dies als Affront und dreistes Beispiel für rot-rote Kungelei.

Die Deutsche Bahn AG wies am Mittwoch einen Bericht der »Wirtschaftswoche« (Donnerstag) zurück, sie wolle sich finanziell am Metrorapid beteiligen. Das Magazin hatte gemeldet, die Bahn wolle zusammen mit dem Land eine »Gesellschaft für Planung und Bau der Trasse« gründen, um Bundesmittel für die Bahn in das Projekt umzuleiten. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte dazu: »Die Bahn steht als Betreiber zur Verfügung und geht davon aus, dass die Finanzierung des Transrapids in Bayern und Nordrhein-Westfalen nicht zu Lasten von Infrastrukturmitteln für die Schiene erfolgt.«


Copyright: Deutsche Presse Agentur

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