London (dpa) - Babys lernen schon im Schlaf, Vokale zu unterscheiden. Das berichtet eine Forschergruppe unter der Leitung von Marie Cheour von der Universität Turku (Finnland) in der britischen Fachzeitschrift »Nature« (Bd. 415, S. 599). Die Wissenschaftler spielten einigen schlafenden Kindern 2,5 bis 5 Stunden lang die Laute »i« und »ü« vor. Diese Babys reagierten später deutlich stärker auf die Vokale als »untrainierte« Neugeborene.
Schlafend lernen: Wissenschaftler stellten fest, dass Babys im Schlaf lernen können, verschiedene Vokale zu unterscheiden.
Die Wissenschaftler maßen jeweils abends und am Morgen eine von der Aufmerksamkeit unabhängige elektrische Reaktion im Sprachzentrum von Neugeborenen, während die Kinder unterschiedliche Vokale hörten. Die Hirnreaktion der trainierten Babys war dabei sogar dann deutlich messbar, wenn die Kinder die Vokale in ihrer typischen Lautfärbung, aber in einer anderen Tonhöhe hörten. Dieser Lerneffekt hielt mindestens einen Tag an. Babys einer dritte Gruppe, denen in der Nacht die Vokale »a« und »e« vorgespielt worden waren, regierten auf »i« und »ü« dagegen ebenso wenig wie die Kinder der Kontrollgruppe. Dies zeige, dass Neugeborene im Schlaf lernen könnten, gesprochene Vokale zu unterscheiden, schließen die Forscher. Es bedeute allerdings nicht zwangsläufig, dass auch Erwachsene im Schlaf lernen könnten. Möglicherweise sei dieser Lernweg zu Beginn des Lebens effizienter als später, schreiben die Wissenschaftler.
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