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6. Februar 2002












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05.02.2002    
Rätsel um "Achse des Bösen"


Von OTZ-Korrespondent Markus Günther, Washington Die Drohungen des US-Präsidenten gegenüber Irak, Iran und Nordkorea geben Freund und Feind immer noch Rätsel auf.

Nicht nur in Europa, auch in den USA wird heftig darüber debattiert, was George W. Bush genau im Sinn hatte, als er von der "Achse des Bösen" sprach. Sollte es nur eine deutliche Warnung sein? Oder werden die nächsten Militäroperationen schon geplant?

Selbst hohe Mitarbeiter der US-Regierung beantworten die Frage unterschiedlich. "Wenn der Hauptdarsteller im ersten Akt des Dramas eine Pistole in die Schublade legt", sagt der konservative Kolumnist William Safire, "dann fragt sich der Theaterbesucher, welche Rolle diese Pistole später im Stück wohl spielen wird."

Damit ist die Stimmung seit der Rede des Präsidenten zur Lage der Nation treffend beschrieben: Das politische Publikum in- und außerhalb der USA hat einen Hinweis auf das Kommende erhalten, doch es weiß nicht genau, wie dieser Hinweis zu verstehen ist.

Aus dem Nationalen Sicherheitsrat des Präsidenten war in den letzten Tagen mehrfach zu hören, dass Bush keine unmittelbar bevorstehenden Militäroperationen gemeint habe, sondern eine unmissverständliche Warnung aussprechen wollte. Doch andere Regierungsmitarbeiter erklären den etwas ratlosen Journalisten, man solle die Rede des Präsidenten auch nicht als leere Drohung missverstehen.

Klar ist inzwischen immerhin, dass es im Kreis der Berater des Präsidenten schon vor der Rede kontroverse Diskussionen gegeben hat. Die moderaten Kräfte um Außenminister Powell hatten versucht, weniger scharfe Formulierungen durchzusetzen. Die "Falken" im Kabinett, an der Spitze Pentagonchef Rumsfeld, wollten dagegen die harsche Warnung.

Wie es heißt, war der erste Entwurf der Rede noch drastischer und beschrieb ausführlich die Verbindungen zwischen den drei Staaten aus der "Achse des Bösen". In der Kernfrage aber, ob es überhaupt klug sei, die genannten Länder an den Pranger zu stellen, habe sich der Präsident vom moderaten Flügel seines Kabinetts nicht beirren lassen.

Die geringsten Differenzen gab es im Fall Irak. Es gilt seit Monaten als sicher, dass die US-Regierung Versuche unternehmen wird, um Saddam Hussein zu stürzen.

Dass Bush den Iran in einem Atemzug mit dem Irak genannt hat, war indes eine Überraschung. Seit längerem hatte sich eher eine Entspannung mit dem Iran angedeutet, und der Kampf gegen die Taliban wurde vom Iran unterstützt. "Seit der gemeinsame Feind in Kabul nicht mehr da ist, sieht man, dass es wenig Gemeinsamkeiten gibt", heißt es im Weißen Haus. Einhellig aber heißt es, im Fall Iran seien keine militärischen Operationen geplant.

Bleibt der Sonderfall Nordkorea. "Wahrscheinlich hat Bush Nordkorea nur deshalb genannt, damit man ihm nicht vorwerfen kann, er wolle einen Krieg gegen den Islam führen", sagt der Kolumnist Al Hunt. Auch mit den Altkommunisten in Pjöngjang hatte sich eine Entspannung angedeutet. Doch die nuklearen Ambitionen der Nordkoreaner rücken jetzt wieder in den Blickpunkt: "Bush setzt die Terrorismusgefahr gleich mit der Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen. Das ist die neue Bush-Doktrin", schrieb der einflussreiche Kommentator Bob Novak.

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