Er habe dem Dschihad, dem Heiligen Krieg, seine Treue geschworen und an Verschwörungen teilgenommen, US-Bürger in aller Welt zu töten, betonte die Anklagekammer. Im Falle einer Verurteilung droht Walker Lindh eine lebenslange Haft. Am Montag soll Walker Lindh sich vor Gericht zu der Anklage äußern.
Kurz vor der Anhörung am Mittwoch betonte das US-Justizministerium in einer Eingabe an das Gericht, Walker Lindh habe sich wiederholt feindselig über sein Land geäußert. Als Beleg präsentierten die Anwälte des Ministeriums E-Mails an seine Eltern, die bei der Anhörung anwesend waren. Darin äußert er unter anderem die Meinung, dass der Irak durch einen amerikanischen Beamten zum Einmarsch seiner Truppen in Kuwait im Jahr 1990 stark ermutigt worden sei.
Seine Anwälte argumentierten, es bestehe keine Gefahr, dass der 20-jährige in den USA Verbrechen begehe. Sie warfen den Behörden vor, ihren Mandanten massiv unter Druck gesetzt und schlecht behandelt zu haben. Walker Lindh war Ende Januar unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen aus Afghanistan in die USA zurückgebracht worden. Er war in Nordafghanistan nach einem Gefangenenaufstand in Masar-i-Scharif festgenommen worden.
Justizminister John Ashcroft betonte, Walker habe klar gezeigt, dass er sich mit den Taliban verschworen habe, um Amerikaner zu töten. Er habe sich in seiner Zeit in Afghanistan immer tiefer verstrickt. So habe er sich in El-Kaida-Trainingscamps ausbilden lassen und sich mit Terroristenführer Osama bin Laden getroffen. Weiter habe Walker nach dem 11. September, als Tausende in den USA bei den Anschlägen getötet wurden, an der Seite der Taliban gekämpft. Obwohl der 20-Jährige wusste, dass Bin Laden für die Anschläge verantwortlich gewesen sei, habe er seinen Kampf fortgesetzt, sagte der Minister in einer Stellungnahme am Dienstag.