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6. Februar 2002












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06.02.2002    
Hertha BSC trennt sich von Jürgen Röber
Von Robert Semmler, dpa

Berlin (dpa) - Die Ära Jürgen Röber bei Hertha BSC ist vorzeitig beendet. Das Präsidium des Fußball-Bundesligisten beschloss die Beurlaubung des 48 Jahre alten Trainers, der den Club seit 1996 von der 2. Liga bis in die Champions League geführt hatte.

Jürgen Röber während der Partie gegen Energie Cottbus am Spielfeldrand.
 

Röber sollte eigentlich erst am Saisonende gehen, angesichts der neuerlichen sportlichen Krise scheiterte nach nur wenigen Wochen jedoch der Versuch, den Abschied in geordneten Bahnen zu vollziehen.

»Hertha BSC bedauert, dass dieser Schritt notwendig wurde«, hieß es in einer Mitteilung. »Auf Grund der günstigen Rahmenbedingungen, einer Serie vor der Winterpause von neun Bundesligaspielen ohne Niederlage und einer exzellenten Vorbereitung war diese negative sportliche Entwicklung nicht zu erwarten.« Die Mannschaft sei gegenwärtig nicht in der Lage, die vorhandenen Potenziale abzurufen. »Nach Abwägung verschiedener Szenarien sind Hertha BSC und Jürgen Röber zu der Überzeugung gelangt, dass eine Beurlaubung der notwendige Schritt ist«, teilte der Club mit. Dadurch solle die Verkrampfung innerhalb der Mannschaft gelöst werden, die im Jahr 2002 noch ohne Sieg ist und das Halbfinale im DFB-Pokal verpasste.

Bis zum Amtsantritt des noch bei Schalke 04 arbeitenden Huub Stevens im Sommer sollen Ex-Profi und Amateurcoach Falko Götz sowie der ehemalige Nationalspieler Andreas Thom als Interimslösung fungieren. Beide sind erstmals am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart verantwortlich. Zusätzliche Verantwortung dürfte jedoch Manager Dieter Hoeneß tragen, der einst auch mit Röber bei Stuttgart gewirkt hatte und gemeinsam mit ihm dort entlassen worden war.

Noch nach dem 0:1 im Berlin-Brandenburg-Derby hatte Hoeneß im Brustton der Überzeugung noch verkündet, Röber werde auch gegen den VfB auf der Bank sitzen. Doch bereits am Mittwoch kündigte er Gespräche mit dem Spielerrat, der Vereinsführung und dem Trainer an. Am Ende entschied das Präsidium frei nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Durch die dritte Pleite gegen Cottbus konnte der Traditionsclub erneut nicht den Abstand zu den UEFA-Cup-Plätzen verringern. Selbst dieses Minimalziel droht nach zuletzt drei Teilnahmen an internationalen Wettbewerben nun außer Reichweite zu geraten. Hoeneß hatte sich am Dienstag noch geweigert, den Eventualfall einer Trennung öffentlich durchzuspielen. Für die schwache Vorstellung der ambitionierten Hauptstädter beim FC Energie fand er aber ebenso wenig eine Erklärung wie der bisherige Trainer.

Röber und der ebenfalls beurlaubte Co-Trainer Bernd Storck hatten die von vielen Skandalen erschütterte Hertha seit Anfang 1996 betreut. Von den Trainern der »alten Dame» seit dem Bundesliga-Start weist nur der legendäre Helmut »Fiffi« Kronsbein eine längere Dienstzeit auf. Röber selbst hatte bereits nach dem 0:4 beim HSV im vergangenen Oktober ans Aufhören gedacht. In Cottbus betonte er, ein Engagement bei einem anderen Verein komme vor der nächsten Saison nicht in Frage und reagierte so auf Spekulationen über einen Wechsel zum 1. FC Köln.

Für Ärger sorgten in Cottbus auch einige Unbelehrbare auf beiden Seiten, die das Spiel durch das Abschießen von Feuerwerkskörpern sowie ein Feuer im Cottbuser Zuschauerblock an den Rand des Abbruchs brachten. Schon im Vorjahr hatten Hertha-Fans randaliert, zudem brachten Kastanien- und Eichel-Würfe in anderen Partien Energie Cottbus Geldstrafen ein. Krein rechnet jetzt dennoch nicht mit einer Stadionsperre. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) leitete am Mittwoch ein Verfahren ein, bis Anfang der Woche muss sich der Verein äußern.


Copyright: Deutsche Presse Agentur

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