Aus der OTZ Stadtroda vom 26. 10. 2001:


Wasserwirtschaft soll Sache der Gemeinde werden

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Die Gemeinde St. Gangloff ist dabei, ihre "Wasserwirtschaft" in die eigenen Hände zu nehmen.
Sie trennt sich vom Zweckverband der Gemeinden im Thüringer Holzland (ZWA). Das war ein langer Weg, der 1994 begann, als St. Gangloff den Austritt aus dem ZWA beantragte - vergeblich. Über zwei Instanzen führte der Klageweg bis zur Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Weimar. Als das am 30. August verkündete, der Verband sei im Jahre 1992 formell nicht rechtmäßig entstanden, beinhaltete das Urteil auch, dass St. Gangloff nie Verbandsmitglied war.

Darüber, wie die Gemeinde ihre Pflichtaufgaben der Wasserver- und Abwasserentsorgung für die 1370 Einwohner und die über 100 im Ort ansässigen Firmen organisiert, will Bürgermeister Dirk Hänse noch nicht ausführlich sprechen.

"Man kann sich denken, dass wir Zeit brauchen, diese komplexe Aufgabe zu organisieren", sagt er und berichtet über erste Schritte. Ab dem 20. September erhebt die Gemeinde die Gebühren für Wasser und Abwasser, zunächst analog der ZWA-Regelungen. Inzwischen wurde eine eigene Trinkwassersatzung beschlossen. Die Abwassersatzung sei noch in Arbeit. Unter Einbeziehung jedes einzelnen Grundstücks erstelle ein Ingenieurbüro die Berechnungen dafür. Die Arbeit werde erschwert, weil die ZWA-Führung nicht kooperativ sei. Unterlagen würden nicht herausgegeben, der Zugang zu Anlagen verwehrt, der Wasserliefervertrag sei nicht fair, kritisiert der Bürgermeister.
Die Vorwürfe weist ZWA-Verbandschef Hans-Peter Perschke zurück. ... Der Wasserliefervertrag sei sauber. ... Die Übergabe der Anlagen werde erst erfolgen, wenn die Gemeinde nachweisen kann, dass diese ordnungsgemäß betrieben werden. ... Das habe etwas mit Sicherheit zu tun, erklärt Perschke und betont: "Der ZWA steht St. Gangloff als Dienstleister zur Verfügung".


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