Eine Illusion verlieren heißt, um eine Wahrheit reicher werden.
Arthur Schnitzler (österreichischer Arzt und Schriftsteller, 1862 - 1931)

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Die Jahre 1990 - 2000


06. 11. 2000
Orlamünde: Auch der hiesige Stadtrat spricht sich per Beschluß gegen die Fusion mit Hermsdorf und für die Zusammenarbeit mit dem Jenaer Wasserverband aus.

02. 11. 2000
Kahla: Gegen die Stimmen von FDP/ FW beschließt der Stadtrat, sich für ein alternatives Fusionskonzept mit dem WAJ einzusetzen.
Es wird kritisiert, daß die WAV-Führung entgegen getroffener Vereinbarungen die Zusammenarbeit mit dem WAJ als Alternative nicht untersucht hat.

14. 07. 2000
Rückläufiger Trinkwasserverbrauch in Thüringen (Mitteilung des Landesamts für Statistik):
  • 1998:   86 Liter pro Einwohner täglich,
  • 1995:   88 Liter pro Einwohner täglich und
  • 1991: 104 Liter pro Einwohner täglich

12. 07. 2000
WAV-Versammlung: Fusionsprüfungsbeschluß mit den 18 anwesenden Stimmen einstimmig angenommen.

09. 06. 2000
Gespräch der "Bürgerallianz Thüringen" mit Innenminister Köckert.
Zitat des Ministers zum Thema Fusion WAV und ZWA:
"Es macht keinen Sinn, aus zwei Leichen eine größere zu machen."

23. März 1999
WAV-Versammlung in Kahla:
Beschluß der zum 01. 07. 1998 rückwirkenden Überführung der Kahlaer Kläranlage vom bisherigen privaten Betreiber in WAV-Eigentum.

Gleichzeitig wurde der Betriebsführungsvertrag ohne die gesetzlich vorgeschriebene Ausschreibung um 5 Jahre verlängert.

13. Juni 1999
Kommunalwahlen. Erstmals wird in Kahla eine alternative Kommunalpolitik möglich,
weil Bürgermeister Leube und "seine" FDP-Fraktion ihre Mehrheit verlieren.

27. April 1999
Bilder Die Kläranlage in Weißen wird offiziell übergeben (480.000 DM Invest).

01. Juli 1998
Der WAV übernimmt die Kahlaer Kläranlage samt Betreibervertrag.
Die Folgekosten werden auf die Bürger im Verbandsgebiet umgelegt!

17. März 1998
WAV-Versammlung in Kahla:
Wirtschaftsprüfer Bellefontaine bezeichnet den Betreibervertrag als "Lizenz zum Gelddrucken"!

07. Oktober 1997
WAV-Versammlung in Kahla:
WAV-Vorsitzender Rainer Franke entzieht ohne Beschlußantrag oder satzungsrechtliche Legitimation vier anwesenden Kahlaer Verbandsräten das Rederecht!

31. Juli 1997
Nr. 32 Super-Illu: "Bürgermeister ein Stasi-Spitzel"

15. Juni 1997
Neuwahlen in Kahla: Die B.I.G. erhält auf Anhieb 6 Mandate (Heike Gundermann, Ludwig Denk,
Lutz Eckardt, Jürgen Sommermeyer, Konrad Surowy und Volker Treder).
Bernd Leube sichert durch seine Scheinkandidatur (als Bürgermeister
darf man kein Stadtrat werden) die Mehrheit der FDP-Fraktion.

29. Mai 1997
Rathaus Kahla: Bürgerversammlung zur Situation der Gemeinden.
Mit Uwe-Jens Rössel, Kommunalpolitischer Sprecher der PDS im Bundestag,
Landtagsabgeordneten und einem Vertreter des Kommunalpolitischen Forums.
Durchschnittspreise 1995 in den alten Bundesländern:
Wasser:     3,50 DM
Abwasser: 3,90 - 4,50 DM

20. Februar 1997
Rücktritt von 11 Kahlaer Stadträten von CDU, SPD und Grünen auf Drängen der B.I.G.

Seit 1997
Amtsleiter der Kommunalaufsicht: Herr Michael Kallus

14. Oktober 1996
Bundestagung der Abwassertechnischen Vereinigung in Leipzig:
Präsident Hermann Hahn: "Wo eine zu große Anlage schon steht, läßt sich nur über einen sparsamen Betrieb Geld zurückholen."   Ein falscher Weg wäre es, die Bürger zu höherem Wasserverbrauch aufzufordern, um die Kläranlage auszulasten.
Nach seinen Angaben seien zu viele Kommunen bei der Planung von Abwasseranlagen von einem zu hohen Anstieg der Einwohnerzahlen ausgegangen.

24. Juni 1996
Die ATZ (Abwassertechnische Zielplanung des Freistaates Thüringen) wird aufgehoben (ThürStAnz Nr. 25/ 96, S. 1290):
Ab jetzt müssen Abwasseranlagen gemäß § 56 Thüringer Wassergesetz die Wirtschaftlichkeit des zugrunde liegenden abwassertechnischen Entsorgungskonzeptes nachweisen.
Dies hat durch Kostenvergleichsrechnungen zu erfolgen!

23. Juni 1996
Aussage Helmut Simon, Thüringer Innenministerium:
Bis dato hat noch kein Wasserverband Antrag auf Finanzhilfe gemäß aktueller Richtlinie über die Gewährung von Finanzhilfen gestellt.
Hauptursache: Nichtsicherung der Antrags- und Bewilligungsvoraussetzungen!

21. Juni 1996
Tagung zum Strukturwandel in der Thüringer Wasser- und Abwasserwirtschaft in Erfurt:
Wirtschaftsprüfer Bellefontaine führt aus, es müsse befürchtet werden, daß "der eine oder andere Verband" nach Verabschiedung des Zweckverbandsgesetzes in Thüringen wegen Formfehlern "nicht existent ist". Er warnt außerdem vor möglichen Privatisierungen von Betrieben, da diese über Jahrzehnte hinweg ohne öffentliche Kontrolle die Preise diktieren könnten!

21. 03. 1996
Zeitdokument Prüfbericht des Landrates des Saale-Holzland-Kreise, Jürgen Mascher:
 Die Stadt Kahla hat ihr Gewerbegebiet faktisch verschenkt!

22. Februar 1996
Gründung der Bürgerinitiative (gegen überhöhte Abgaben) Kahla und Umgebung e. V.
auf dem Gelände der Firma Ratz in der Gerberstraße.
Gründungsmitglieder waren Walter Fischer (Vors.), Helga Bergmann, Isabella Kobs (Schatzmeisterin),
Carola Leuschner (Schriftführerin), Ludwig Denk, Horst Hennemann, Bernd Ratz und Konrad Surowy.

20. November 1995
Vierte Demo in Kahla (800 Teilnehmer).

Oktober 1995
Übertragung der WAV-Betriebsführung an die RWE AQUA GmbH.

25. September 1995
Öffentliche Versammlung in Kahla's Rosengarten (600 Teilnehmer).

19. Juni 1995
Dritte Demo in Kahla (1500 Teilnehmer).

29. Mai 1995
Zweite Demo in Kahla (2000 Teilnehmer).

15. Mai 1995
Erste Demo gegen zu hohe Wasser-/ Abwassergebühren in Kahla (2000 Teilnehmer).
Aufruf 

25. April 1995
Öffentliche Versammlung im Rathaus Orlamünde (600 Teilnehmer).

17. März 1995
Gründung der Bürgerinitiative in Lindig.
Informationsabend mit ca. 200 Teilnehmern.
Anschließend Zusammenschluß der BI's Kahla, Orlamünde, Hummelshain und Uhlstädt.

Kreisreform 1994 - 1997
Amtsleiter der Kommunalaufsicht: Frau Burgold

01. August 1993
Aufnahme der Arbeit der Betriebsführungs GmbH.

20. Juli 1993
WAV-Mitgliederversammlung mit Vorlage zur "Beschlußfassung über vorläufigen Beitragssatz der Satzung über die Erhebung von Beiträgen für die zentrale Abwasserbeseitungsanlage des WAV"
Dieser erste Versuch, Beiträge (10 DM/ m²) zu erheben, wurde abgelehnt.

01. Januar 1993
Wirksamwerdung der rechtlichen Auflösung der DDR-Wasser- und Abwasserverbände.

Dezember 1992
Übertragung der Altanlagen der aufzulösenden OWA GmbH an den WAV.
(Die OWA war die Nachfolgerin der DDR-Wasserwirtschaft im Bezirk Gera.)
7,8 Mio DM wurden an finanzieller Belastung mit übernommen und durch Kredite gedeckt.

Bis heute ist unklar, ob diese Altschulden in der Globalkalkulation enthalten sind, was ungesetzlich wäre.

25. November 1992
Erste Mitgliederversammlung mit Beschluß der ersten Verbandssatzung des
Wasser- und Abwasserzweckverbandes Kahla und Umgebung (WAV).

Herbst 1992 - Kreisreform 1994
Amtsleiter der Kommunalaufsicht: Herr Michael Kallus

26. November 1992
Zeitdokumente Pressetermin "Kahla - eine Stadt räumt auf"
 mit altbekannten Gesichtern und schön selbstdarstellenden Broschüren.

07. Januar 1992
Abschluß Betreibervertrag Kläranlage Kahla entsprechend Abwassertechnischer Zielplanung (ATZ) des Landes Thüringen
mit der Unterschrift des 2. WAV-Vorsitzenden, Bürgermeister Leube.Zeitdokument

Dieser Betreibervertrag, welcher dem Betreiber einen jährlichen Betrag von 2,78 Millionen DM unabhängig von der Wirtschaftlichkeit der Anlage zusicherte, wird später von Wirtschaftsprüfer Clemens Bellefontaine als "Lizenz zum Gelddrucken" bezeichnet werden!

02. Januar 1992
Genehmigung des Betreibervertrages Kläranlage Kahla durch die Rechtsaufsichtsbehörde.

Dezember 1991
Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns der Kläranlage Kahla durch den Thüringer Umweltminister.

09. Dezember 1991
Rechtsaufsichtliche Genehmigung des am 14. 08. 1991 gegründeten WAV (03. 01. 1992 - Veröffentlichung im Amtsblatt des Landkreises Jena)

15. Oktober 1991
Erste Mitgliederversammlung mit Beschluß der ersten Verbandssatzung des
Wasser- und Abwasserzweckverbandes Kahla und Umgebung (WAV):

Beschluß zur Aufnahme der unten genannten (10. 10. und 19.  12. 1991) Gemeinden durch den WAV.
Beschluß zur Überleitung des Betreibervertrages der Kläranlage Kahla von der Stadt Kahla an den WAV.

Stand 19. Dezember 1991
Beitrittbeschlüsse zum WAV von Kommunen, die erst nach deren Aufnahme am 15. Oktober 1991 liegen (rechtlich sehr bedenklich!):
   Engerda :   05. 11. 91
   Weißen :   09. 12. 91
   Orlamünde :   19. 12. 91

Stand 10. Oktober 1991
Weitere Beitrittbeschlüsse zum WAV in den Kommunen:
   Großeutersdorf :   10. 10. 91
   Freienorla :   01. 08. 91
   Niederkrossen :   10. 10. 91
   Zeutsch :   10. 10. 91
   Beutelsdorf :   10. 10. 91
   Heilingen :   10. 10. 91
   Rödelwitz :   10. 09. 91
   Dorndorf :   10. 10. 91
   Schmieden :   10. 10. 91
   Uhlstädt :   10. 10. 91
   Drößnitz :   19. 09. 91

30. September 1991
- Wahl eines amtierenden Vorstandes (nach § 14 der damaligen Verbandssatzung), bestehend aus 7 Verbandsmitgliedern, und
- Vorstellung der vermeindlich günstigsten Variante zur Abwasserbeseitigung/ -überleitung in die Kläranlage Kahla
entsprechend einer gutachterlichen Stellungnahme des Ingenieurbüros Prestinari aus Pforzheim.

Da die ersten Aufträge bereits erteilt worden waren, aber nur Verbände gefördert werden,
wurden die Bestrebungen nach Gründung eines Wasser- und Abwasserverbandes forciert.
So erfolgte am
14. August 1991
Ein WAV-Gründungsbeschluß nebst dem Beschluß über dessen Verbandssatzung durch die Gemeinden:
   Lindig   (28. 02. 91)
   Hummelshain   (21. 03. 91)
   Gumperda   (25. 03. 91)
   Kleineutersdorf   (29. 03. 91)
   Reinstädt   (13. 05. 91)
   Seitenroda   (22. 05. 91)
   Großpürschütz   (01. 08. 91)
   Schöps   (09. 08. 91)
   Kahla   (14. 08. 91)
   Bibra   (13. 09. 91 - nachträglich!)
   Altenberga   (19. 11. 91 - nachträglich!)
   (in Klammern jeweils das Beschlußdatum innerhalb der Kommune)

29. Juli 1991
Beschluß des Stadtrates Kahla zur Beauftragung für Bau und Betrieb der Kläranlage Kahla durch die
Firma Wayss & Freytag AG.

bis 11. Juli 1991
Auswertung der im Rahmen der Ausschreibung eingegangenen Angebote zum Bau der Kläranlage Kahla durch das "Beratungsbüro für Wassertechnik und Management" (Prof. Dr. Dr. K.-U. Rudolph).

Der Bürgermeister von Kahla, Herr Leube, gibt im Alleingang die ersten 5 Bauabschnitte für die neue Kläranlage in Auftrag.
Die Genehmigung durch den Stadtrat erfolgt erst im Nachhinein.
Eine vollständige Finanzierung besteht zu keinem Zeitpunkt des Projekts.

10. April 1991
Eingeschränkt öffentliche Ausschreibung der Stadt Kahla zum Bau und Betrieb der
Kläranlage Kahla als Betreibermodell:
Öffentliche Bauvorhaben dieser Art müssen im "Thüringer Staatsanzeiger" veröffentlicht werden.
Das ist hier nicht erfolgt!

1991
Die abwassertechnische Zielplanung des Landes (ATZ) sieht eine neue Kläranlage in Kahla für 2000 vor.
Deshalb tritt Kahla aus der OWA GmbH, der Nachfolgerin der ehemaligen Wasserwirtschaft des Bezirkes Gera, aus.
Das Abenteuer "privates Betreibermodell" beginnt!

1990
Erster Kontakt von Kahlas Bürgermeister mit der späteren ersten Betreiberfirma der Kläranlage, der Wayss & Freytag AG.

06. Mai 1990
Stadtrats-Wahl in Kahla.

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